"Solange es aus unserem Herzen kommt, können wir über alles und jeden schreiben." Elif Shafak
Weltende?!
Merkurius ist ein vieldeutiger Begriff, der sowohl das chemische Element Quecksilber, als auch den Planeten Merkur und auch den Gott Hermes (römisch: Merkur) bezeichnet.
Die schwedische Choreografin und Filmemacherin Gunilla Heilborn, die bereits mehrmals bei den Potsdamer Tanztagen zu Gast war, ist jetzt mit der Deutschlandpremiere von "Merkurius" angereist.
Doppelter Ausnahmezustand
Der zweite Tag der Potsdamer Tanztage war ein ungewöhnlicher, sehr intensiver Doppelabend. Mit "The pretty things" und "Losing it" wurden Stücke von zwei Frauen, die eine aus Kanada, die andere aus Palästina präsentiert. Der Westen traf auf den Nahen Osten, Krieg auf Frieden, Hochspannung auf Entspannung.
Schöne neue Welt
Nackte menschliche Körper, gleißende Neonröhren, monotone Fließgeräusche und überwiegend rotierende Bewegungen konstituierten die hypnotische Performance "Moving in Concert" der dänischen Choreografin Mette Ingvartsen, die als Deutschlandpremiere die 32. Potsdamer Tanztage im Hans Otto Theater eröffnete.
Das Leben – ein Tango
Alles ändert sich, nur der Tango nicht, lautet(e) ein argentinisches Sprichwort. Das stimmte, bis Astor Piazzolla ab Mitte der 1950er Jahre den Tango Argentino revolutionierte.
Mit "Piazzollas Tango" – einer Hommage an den Tango-Rebellen lassen Michael Ihnow und Celia Millán das Leben und das Werk des argentinischen Komponisten und Bandoneonspielers musikalisch und tänzerisch anlässlich seines 100. Geburtstages Revue passieren.
Auch der Dschungel hat viele Sprachen
Das "Dschungelbuch", eines der weltweit erfolgreichsten Kinderbücher, haben die Elev:innen der Tanzakademie Marita Erxleben als Vorlage für ihre jetzt getanzte Version ausgewählt und schon in deren Eingangsmomenten wird deutlich, wie nah Tier- und Menschenwelt beieinander liegen.
Inside Niederlausitz
Videobilder von Seen, Kiefernwäldern, Windrädern und Tagebaulandschaften flimmern in der abendlichen Dunkelheit über die Stirnseite eines Schlaatzer Neubaublocks. Volkslieder aus dem 19. und 20. Jahrhundert werden, genauso wie Redebeiträge aus DDR-Zeiten oder über Helmut Kohls "Blühende Landschaften", dazu gestellt.
Das Netz, in dem wir hängen
"Hoffnung macht, dass die Welt sich dreht" oder "Die Hoffnung stirbt zuletzt" – schon diese beiden Zitate zeigen, wie tief der Begriff Hoffnung in der menschlichen Gesellschaft verankert ist. Sie ist auch eine der drei christlichen Tugenden und besitzt im Deutschen einen positiven Sinn.
HOPE/LESS heißt das Stück der Münchener Choreografin Anna Konjetzky, die damit in der Potsdamer fabrik zu Gast war.
Schuhe, die nicht drücken
Der Schuh in der Kunst ist ein uraltes, nahezu unerschöpfliches Thema. Auch in Märchen kommt er vor, im "Aschenputtel" oder in den "Zertanzten Schuhen" etwa. In der explore dance-Inzenierung "Wo drückt der Schuh" von Schmück, Kawabata & Gubler für Kinder ab 6 wird er gleich dutzendfach auf die Bühne in der Potsdamer Rosa Luxemburg-Schule gekippt.
Sicherheit versus Freiheit
Dieses Buch habe ich erwartet und gefürchtet zugleich. Erwartet, weil ich seit 30 Jahren mein Leben als "Ossi" in diesem "neuen" Deutschland reflektiere. Und neulich von jemandem gesagt bekam, "ich wäre bitter" und im gleichen Atemzug "wann das mit 'Ost' und 'West' endlich ein Ende hätte".
Keine Zeit für Träume
Da ist sie wieder: Franziska Linkerhand, eine der so starken und zerrissenen Figuren der DDR-Frauenliteratur. Symbol einer jungen Nachkriegsgeneration, die sich anschickte, die stalinistischen Verkrustungen aufzubrechen.