"Solange es aus unserem Herzen kommt, können wir über alles und jeden schreiben." Elif Shafak
Vielfältige Erinnerungssplitter
In fünf Jahren ist der Osten länger tot als er existiert hat. Diese Feststellung am Anfang von "Ich bin…Ich war…Ich wollte…" mit Jördis Wölk und Bringfried Löffler trifft einen wichtigen Punkt.
Im Nebel verschwinden
Rote Rosen bekamen die fünf Protagonisten der Deutschlandpremiere von "Sahara", die am vorletzten Unidram-Tag in der fabrik gezeigt wurde. Diese farbigen und frischen Blumen standen in direktem Kontrast zur entrückt wirkenden Inszenierung der italienischen Choreografin Claudia Castellucci.
(Un)gesicherte Zukunft
Eine literarische Vorlage bildete die Grundlage der begehbaren Installation des Münsteraner Künstlerinnenkollektivs "Rue Obscure", die am zweiten und dritten Unidramtag in der Waschhaus-Arena aufgebaut war.
Negative Räume mit rüchsichtslosen Schläfern
Es fiel kein einziges Wort in der schwarzhumorigen Slapstick-Komödie, mit der das 31. Unidram-Festival im t‑Werk eröffnet wurde. Und doch gaben die sechs Akteure der belgisch-britischen "Reckless Sleepers" in "Negative Space" jede Menge Kommentare zu modernen Geschlechterverhältnissen ab.
Mit allen Wassern gewaschen …
Mit Wasserspielen – künstlerisch ausgestalteten Anlagen mit zumeist hintergründiger Symbolik – hat der neue Roman "Wasserspiel" von Tim Staffel nichts zu tun. Staffel lässt in ihm einen Vlogger der weltweit agierenden Wasserindustrie auf die Finger schauen.
A Million Dreams
Die Begeisterung schlug buchstäblich Wellen, als am Samstagabend zum zweiten Mal "Junge Stücke" die Potsdamer fabrik fluteten. Und das im Wortsinn, denn die JugendTanzCompany der fabrik brachte mit "Overflow" das Element Wasser mit seinen vielen verschiedenen Facetten tänzerisch auf die Bühne.
Tanz mit dem Objektiv
Kameras sind heutzutage fast überall im öffentlichen Raum präsent. Und auch wir selbst filmen nahezu alles, was wir tun. Dieses Phänomen trieb die junge Circus-Kompanie Hippana.Maleta jetzt in "Inside juggling" auf die Spitze.
The show must go on
Dass sie bereits seit zwanzig Jahren gemeinsam auf der Bühne stehen, ist den beiden Artistinnen Lotta Paavilainen und Stina Kopra auf den ersten Blick nicht anzusehen. Doch in ihrer sehr humorvollen Erinnerungs-Revue "20 Years Later, Still Here!" wird sehr schnell klar, wie gut sie einander kennen und wie sehr sie aufeinander eingespielt sind.
Kraftvolle Reminiszenzen
Die Doppelausstellung "Stefan Eisermann und Potsdamer Weggefährten 1+2" ist ein kuratorischer Glücksfall. In der Galerie "Gute Stube"des Potsdamer Kunstvereins sind neben neun Werken Eisermanns noch 16 weitere von Weggefährten des Künstlers, der erst 1985 nach Potsdam kam und hier vierzehn intensive Schaffensjahre bis zu seinem frühen Tod verbrachte, ausgestellt.
Sterben
Schon die Anfangseinstellungen von "Sterben" sind verstörend: zwei desolate Alte machen sich und anderen das Leben schwer. Lissy (Corinna Harfouch) sitzt buchstäblich in der Scheiße und ihr dementer Ehemann (Hans-Uwe Bauer) irrt nur mit einem Oberhemd bekleidet durch die Gegend.
