"Solange es aus unserem Herzen kommt, können wir über alles und jeden schreiben." Elif Shafak
Leben und Tod, farbenfroh
Mexiko ist ein Sehnsuchtsland. Was seine vielfältige Kultur und Natur und natürlich auch die Vielfarbigkeit angeht. Darauf nimmt auch die aktuelle Ausstellung "Farbenfroh Mexiko" in der ae-Galerie Bezug.
Was kommt?
Der Essay "Dentro do Nevoeiro"/"Im Nebel" des brasilianischen Kunst- und Architekturkritikers Guilherme Wisnik war der Ausgangspunkt der performativen Arbeit, die Murillo Basso und Anita Twarowska Anfang 2023 in der Stadt- und Landesbibliothek aufführten.
Seht her, hier bin ich!
Ein blondierter Typ mit Jeans und Lederjacke und einem roten Blumenhemd lässig um die Hüften geschlungen, empfing am Donnerstagabend die Besucher der chinesischen Tanzproduktion "Hommage", die als Deutschlandpremiere in der fabrik aufgeführt wurde.
Heilige Scheiße
1979/80 verfasste Friedensreich Hundertwasser ein Manifest, das er mit "Scheisskultur – die heilige Scheiße" überschrieb. Darin setzt er Homo-Humus-Humanitas ins Verhältnis und fordert dazu auf, zum natürlichen Kreislauf – dessen Teil der Mensch ist – zurückzukehren. Und die menschlichen Exkremente nicht (mehr) wegzuspülen beziehungsweise teuer zu entsorgen, sondern wieder in Humus und damit in natürlichen Dünger zu verwandeln.
Zerrissenes Paradies
Sehr sinnlich wurde am 24. Mai eine Fotoausstellung georgischer Fotokünstler in der ae-Galerie eröffnet. Nämlich mit Kostproben georgischen Weiß- und Rotweins und (Antikriegs-) Liedern des unvergleichlichen Chansonniers Bulat Okudschawa, der einen georgischen Vater und eine armenische Mutter hatte.
Raus aus dem Kokon!
Sahar Damoni forscht in "Nawa" weiter zum Thema Abtreibung unter christlich-arabischen Frauen. "Nawa", das bei den Tanztagen in Potsdam Deutschlandpremiere feierte, ist eine surreale Zwischenweltperformance. Sie spiegelt Emotionen und Träume während der OP, im narkotisierten Zustand.
Totentanz über Europa
Die Tanztage wollen (auch) ein Reflexionsort für die Zerrissenheit in der Welt sein, sagte Sabine Chwalisz zur Eröffnung des 34. Festivals. Die zum ersten Mal in der Waschhausarena stattfand und Arkadi Zaides alptraumhaft verstörende Performance "Necropolis" als Auftakt präsentierte.
Schwein gehabt?
Verspielt, skurril und mit ungewöhnlich vielen Worten startete das 5. Radar-Festival für junges Figurentheater im t‑Werk.
Rauchsauna-Schwesternschaft
Über das Frausein wird hier und heute oft geredet. Doch selten passiert das so sinnlich, archaisch, berührend und verstörend zugleich wie in dem estnischen Dokumentarfilm "Smoke Sauna Sisterhood", der 2023 ins Kino kam.
Raum für Unsagbares
Ein Kind zu verlieren ist das Schlimmste, was Eltern passieren kann. In "We still have words" reflektieren der muslimische Ladenbesitzer Azdynde Amimour und der Arzt mit christlichen Wurzeln Georges Salines, wie es sich anfühlt, Väter von Bataclan-Attentätern beziehungsweise –Opfern zu sein.