"Solange es aus unserem Herzen kommt, können wir über alles und jeden schreiben." Elif Shafak
Choreografie als Widerstand
Wie vielfältig das inhaltliche und stilistische Spektrum der 29. Potsdamer Tanztage war, zeigten auch zwei Inszenierungen des Abschlusswochenendes: Die südkoreanische Produktion "Let me change your name", die im Nikolaisaal zu sehen war und das kanadische Solostück "Running Piece", das im T‑Werk zur Aufführung kam. Weiterlesen →
Robben, Vögel und Roboter
Unglaublich, zu welchen Bewegungen ein menschlicher Körper fähig ist. In "Lento e Largo", das seine Deutschlandpremiere bei den 29. Potsdamer Tanztagen feierte, liegen fünf Performer wie prustende Robben an Land, staksen wie kichernde Großvögel durch einen Urwald oder gleiten animalisch-elegant durchs Wasserbecken. Weiterlesen →
Spielen und Kämpfen
Auf den ersten Blick hatten die beiden Inszenierungen am 5. Tag der Potsdamer Tanztage nicht viel gemeinsam. Thomas Hauerts "How to proceed" ("Vorangehen"), das anlässlich des 20-jährigen Bestehens seiner Company ZOO entstand, untersucht den künstlerischen Schaffens- und die damit verbundenen sozialen Prozesse. Und Yasmeen Godders "Demonstrate Restraint" ("Zurückhaltung demonstrieren") ist eine Auseinandersetzung mit ihrer Heimat Israel und der ambivalenten persönlichen Haltung des Eingreifen Wollens und des immer wieder davor Zurückschreckens. Weiterlesen →
Kurze Formen
Es war großartig, wie Lia Rodrigues in "Formas Breves" die Ideen Oskar Schlemmers am zweiten Tag der 29. Potsdamer Tanztage konsequent in zeitgenössischen modernen Tanz übersetzte. Sie brauchte dazu keine ausladenden geometrischen Kostüme, sondern ausschließlich sehr unterschiedliche (nackte) Körper, wechselndes Licht und transparentes Klebeband. Weiterlesen →
Den Moment erfahren
"Ich bin Lily und möchte gern für Euch tanzen", sagt die schlanke Frau mit den lächelnden Augen zu einer Gruppe Vierjähriger, die sie vorher noch nie gesehen hat. Die Niederländerin Lily Kiara war einen Tag vor der offiziellen Eröffnung der Potsdamer Tanztage in der Potsdamer Kita Königskinder zu Gast und hat dort mit zwei Kindergruppen gearbeitet. Weiterlesen →
Heimat: ein diffuses Gefühl
Heimat neu entdecken! – Eine grüne Kaufland-Tragetasche mit diesem Aufdruck stand im Spartacus im Kulturzentrum Freiland auf der Bühne, von der aus Thomas Ebermann und Thorsten Mense dem gegenwärtigen und dem Heimatbegriff an sich gehörig auf den Zahn fühlten. Weiterlesen →
Flagge zeigen
Erster Eindruck: Die Verwandlung des ehemaligen Gotteshauses in einen Theaterraum ist gelungen. Und die jetzt so genannte Zimmerbühne in der Zimmerstraße 12b scheint räumlich geradezu prädestiniert für Max Frischs Drama "Biedermann und die Brandstifter" zu sein. Weiterlesen →
Die Sonne kackt
Bunte Luftballons weisen den Weg zum Aufführungsort. Und anders als sonst, sind es überwiegend Kinder, die im Foyer der fabrik auf den Beginn der Vorstellung warten. Die Jüngsten sind zwei, die Ältesten etwa zwölf Jahre alt. Doch wie soll das gehen, so verschiedene Altersgruppen gemeinsam für modernen Tanz zu begeistern? Weiterlesen →
Das Unerwartete umarmen
Man muss eine schmale Eisentreppe hinauf, den schwarzen Ball der verchromten Hupe drücken und schon öffnet sich die Tür – und die Frau dahinter weit ihre Arme. Zumindest hat man das Gefühl, dass Angela Hopkins dies tut, denn man fühlt sich sofort willkommen in ihrer Clowns-Remise. Weiterlesen →
Sich durchboxen
Was passiert, wenn ein Paar erfährt, dass es ein behindertes Kind erwartet? Das ist aus Erwachsenenperspektive schon oft erzählt worden, nicht zuletzt in dem Film "24 Wochen" mit Julia Jentsch in der Hauptrolle. Am Hans Otto Theater kam jetzt für Kinder ab neun Jahre das Stück "Patricks Trick" von Kristo Šagor zur Premiere, das diese Problematik aus der Sicht eines Geschwisterkindes erzählt. Weiterlesen →