"Solange es aus unserem Herzen kommt, können wir über alles und jeden schreiben." Elif Shafak
Zeit für Visionen
Ein erfrischendes Lüftchen über dem Tiefen See, ein orangeroter Vollmond und kühle Drinks in Liegestühlen: Auch am Donnerstagabend fühlte es sich sommerleicht und eher vergnüglich an, auf der Seebühne hinter dem Hans Otto Theater zu sitzen.
Quo vadis, Russland?
Fotos von Hochhäusern, Militärdenkmälern und Massen-Aufmärschen mit weiß-rot-blauen Flaggen: seit mehr als drei Jahrzehnten bereist der Potsdamer Fotograf Frank Gaudlitz die UdSSR beziehungsweise Russland und hält, dabei oft den Spuren Alexander von Humboldts folgend, das (Alltags-)Leben im größten Land der Erde in Momentaufnahmen fest.
Viele(s) sein
Flechten, jene symbiotischen Lebensgemeinschaften, die u. a. aus Algen und Pilzen bestehen können, waren der Ausgangspunkt für Adi Weinbergs neue Solochoreografie. Dieses "Material" entspricht dem Zeitgeist und der Suche nach vielen differenzierten Selbst (-bildern).
(S)einem Fluss begegnen
Es passiert nicht oft, dass man als Teil eines Kunstprojekts über einen Fluss gerudert wird. In der Performance "Floating Listening" von Clément Layes ist genau dies der Fall.
Zu nah, so fern
Die Ukraine kommt später dran, sagte Galeristin Angelika Euchner bis vor kurzem, wenn ihr Kunst aus diesem osteuropäischen Land angeboten wurde. Für Euchner, die sich viel mit arabischen Ländern und deren Künstler:innen beschäftigte, war die Ukraine – obwohl ihr bisher unbekannt – räumlich und kulturell einfach zu nah dran.
Lebensmittel: Tanz
Golde Grunske ist seit fast zwei Jahrzehnten in Cottbus beheimatet. Dort erforscht die Tänzerin und Choreografin im Spannungsfeld von Provinz und Metropole unter anderem, wie zeitgenössischer Tanz zur Auseinandersetzung mit dem Strukturwandel beitragen oder die Frage "Was bedeutet Heimat?" umkreisen kann.
Tanz in den Schatten
Aus dem tropischen Amerika stammt eine in Deutschland sehr beliebte, für manchen giftige Zimmerpflanze: die Monstera deliciosa. Ein dichter Vorhang aus vielen ihrer dunkelgrünen Riesenblätter hängt in der Inszenierung "La nuit, nos autres" der jungen katalanischen Choreografin Aina Alegre, die ihre Deutschlandpremiere bei den 31. Potsdamer Tanztagen feierte.
Ganz (Körper) sein
"Erleben Sie das Stück, indem Sie die analytische Kategorisierung in der Garderobe lassen und den Weg für eine sinnliche Erfahrung öffnen: die eines Raums, in dem sich Wesen und Dinge ständig verwandeln können."
Reisen im Kopf
Die Potsdamer Tanztage sind für mich immer ein kulturelles Fenster zur Welt. Bei der diesjährigen 31. Ausgabe wurde dieses erneut sehr weit aufgestoßen, als die QDance Company von Qudus Onikeku aus der 22 Millionen-Einwohner: innenmetropole Lagos im Hans Otto Theater zu Gast war.
Das Leben feiern
Dass Lia Rodrigues' neuestes Stück "Encantado" ausgerechnet in den schwierigsten Phasen der brasilianischen Corona-Krise entstand, ist ihm nicht anzumerken. Dieser fast übersinnliche Rausch aus Farben, Körpern, Klängen und Bewegungen feiert die Geister und das (menschliche) Leben.
