"Solange es aus unserem Herzen kommt, können wir über alles und jeden schreiben." Elif Shafak
Vom L(i)eben und Sterben
Was für ein Abend! Gleich zweimal ging es am dritten Festivaltag ums Leben, Lieben und Sterben. Und zwar in sehr unterschiedlich temperierter Art und Weise.
Schlaflos am Weltenende
Das war ein Abend, an dem man nacheinander in ein fensterloses Schlafzimmer, einen interstellaren Raum und ein Smart Home entführt wurde. Diese Orte wurden am zweiten Festivaltag kreiert und die Akteure aus Deutschland, Tschechien und Frankreich boten ihre Kunst dort als Hörspielinstallation für eine Person, Tanztheater mit Livemusik oder als absurdes Objekttheater dar.
Danse macabre
Unidram ist auch am Ende seines dritten Jahrzehnts noch immer für bildgewaltige Überraschungen gut. Mit "Les Arrière-Mondes" (Deutsch: "Hinterwelten") der Compagnie Mossoux-Bonté aus Belgien wurde der 28. Jahrgang am Dienstagabend in der fabrik Potsdam mit einer Deutschlandpremiere eröffnet.
Das Ende tanzen
Wir leben gerade wieder in sehr unsicheren Zeiten. Im Angesicht der Corona-Pandemie hat die norwegische Choreografin Mia Habib 2020 ein Stück kreiert, das jetzt noch größere Aktualität erlangt hat als zwei Jahre zuvor.
Beseeltes Welttheater
Seit drei Jahrzehnten stehen sie auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Dabei haben die Mimen des internationalen Wandertheaters Ton & Kirschen meistens nicht einmal solche unter den Füßen. Weil sie auf Plätzen oder Wiesen open Air auftreten. Mit "The open door", ihrem Jubiläumsstück, waren sie in Potsdam auf der Wiese hinter dem Treffpunkt Freizeit zu Gast.
Staub, Konflikte und Wir
Es ist nur konsequent, dass sich das Künstlerkollektiv KOMBINAT, nachdem es sich im Lockdown mit den leeren Theaterräumen beschäftigt hat, jetzt damit auseinandersetzt, was Theater eigentlich ausmacht.
Gen Osten
Auf die Frage, was genau ihn immer wieder in den Osten Europas zieht, hat der Berliner Fotograf Daniel Graefen keine schnelle Antwort parat. Fest steht nur, dass er seit 2006 insgesamt acht Mal in der Ukraine war und dabei insgesamt 26.000 km mit dem Motorrad zurückgelegt hat.
Ich und Wir
Drei Männern hat die Tänzerin und Choreografin Heidi Weiss ihre neue Choreografie gewidmet und neben ihrem Vater Hal Weiss und ihrem Mentor Manfred Fischbeck ist der buddhistische Zen-Meister Thich Nhat Hanh sicher der bekannteste von ihnen.
Ein reißender Strom
Wer die Performance "Flökt – A flickering flow" beim 2. Festival "Kunst und Klima" in der fabrik besucht, braucht vor allem eines: Ambiguitätstoleranz. Dies meint die Fähigkeit, mehrdeutige Situationen und widersprüchliche Handlungsweisen zu ertragen.
Work in Progress
In den Sommerferien, wenn der reguläre Spielbetrieb ruht, wird in vielen Theatern hinter verschlossenen Türen eifrig geprobt. Die fabrik Potsdam stellt ihre Räume in ihrem Programm "Étape danse" seit 2011 jedes Jahr Choreograf:innen aus Frankreich, Deutschland und Italien zur Verfügung und veranstaltet quasi zur Saisoneröffnung ein kostenloses Showing für alle Tanzinteressierten.