"Solange es aus unserem Herzen kommt, können wir über alles und jeden schreiben." Elif Shafak
Wider die Endzeitstimmung
Unsere Welt ist aus den Fugen. Drei Jahrzehnte nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und dem damit postulierten "Ende der Geschichte" (Francis Fukuyama) brechen immer stärkere multipolare Krisen über die Menschheit hinein und sie sollte sich um den Preis des eigenen Untergangs ernsthaft fragen, ob der Kapitalismus imstande ist, diese zu lösen.
Schreiben und Lieben
Annie Ernaux war mir bis zur Verleihung des Nobelpreises kein Begriff. Und was ich hörte oder über sie las, bewegte mich erstmal nicht, ein Buch von ihr zu lesen. Doch dann sah ich auf arte ihren Film "Die Super-8-Jahre" und war angefixt, in ein/ihr fremdes Leben einzutauchen.
Im Nebel – fließend
Eine Bibliothek ist nicht gerade ein Ort, an dem man sich eine Tanzperformance vorstellen kann. Doch das diesjährige Made in Potsdam-Festival hat wie schon 2018 mit dem ehemaligen Stasigefängnis in der Lindenstraße den ungewöhnlichen Tanzräumen in Potsdam einen weiteren hinzugefügt.
Begegnungen auf Distanz
Ausgerechnet die Corona-Pandemie bewirkte, dass Anita Twarowska und Murillo Basso – anders als viele andere – ins analoge Zeitalter zurückgekehrt sind.
Spiel mit Erwartungen
Weiß, schwarz und rot sind die Farben von "Forgotten instruments", Maren Stracks neuester Material- und Tanz-Performance. In der u. a. sieben schwarze Autoschläuche, sechs Orgelpfeifen, unzählige Klettverschlüsse und zwei klappernde Scheren als Material mitspielen.
Verbindet Euch!
Drei Worte – Bruder, Grausamkeit und Stadt – sind im französischen Neologismus "Frérocité" miteinander verschmolzen. In Fabrice Ramalingoms gleichnamiger Performance, die in der fabrik ihre Deutschlandpremiere feierte, stößt man zuerst auf die Stadt.
Idylle und Grauen
Grau, Braun und Dunkelgrün sind die vorherrschenden Farben in der lakonisch mit "Schade, Mühe" überschriebenen Doppelausstellung, die zurzeit im Potsdamer KunstRaum zu sehen ist.
Stärke und Verletzlichkeit
"Wenn der Stier nicht kommt" heißt Adi Weinbergs neues Solotanzstück, das in Residenz in der Potsdamer fabrik entstand und jetzt dort uraufgeführt wurde.
Unheimlich kühl
"Hertz – Die Welt ist Schwingung" ist der Titel von Laura Heineckes neuestem Stück, das in der fabrik im Rahmen des Tanzherbstes zur Uraufführung gelangte. Was so poetisch beschwingt klingt, erwies sich jedoch alsbald als dunkel beziehungsweise alptraumhaft.
Good Vibrationes
Tanzherbst heißt das neue Format der fabrik und es wurde mit einer Deutschlandpremiere der südafrikanischen Kompanie Via Katlehong aus Johannesburg eröffnet. Acht junge schwarze Performer: innen brachten, wie schon bei den Tanztagen die QDance Company von Qudus Onikeku aus Lagos, das weiße europäische Publikum in der fabrik zum Vibrieren.