"Solange es aus unserem Herzen kommt, können wir über alles und jeden schreiben." Elif Shafak
Der Weg ist das Ziel
Ungewöhnlich akrobatisch beginnt die "Odyssee" beim Theater Poetenpack. Eine junge Frau, mit Brille, geflochtenen Zöpfen und Rollschuhen an den Füßen schlägt unversehens auf der Bühne ein Rad. Kurz darauf ruft sie "Mama" und fällt dieser sogleich um den Hals. Erst da bemerkt man, dass diese artistische Einlage noch gar nicht zur Inszenierung gehört, sondern von der Protagonistin mit Down-Syndrom mal eben so aus Lust und Laune auf die Bretter, die die Welt bedeuten, gestellt wurde. Weiterlesen →
Das Einfache leben
Zuerst waren sie nur zu hören. Auf einer Tuba, weiteren Blechblasinstrumenten sowie einem Akkordeon musizierend, bogen die Vier, von denen einer den Handpritschenwagen zog, auf dem sich Körbe, Kisten und ein Schlagzeug befanden, lautstark und fröhlich in den Schirrhof ein.
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Der Geist der Ostsee
Graublaue Wellen und bedeckter Himmel, anhaltendes Tosen und weiße Schaumkronen: die Ostsee, wie man sie kennt und liebt, ist kein lieblich plätscherndes Meer. In Volker Koepps Film "Seestück", der anlässlich des 75. Geburtstages des Dokumentarfilmers im Filmmuseum gezeigt wurde, spielt sie die Hauptrolle. Weiterlesen →
Kompromisslos anders
Diesen König wird man nicht so schnell vergessen. Wie er da jugendlich leichtsinnig (s)einen Mann liebt und schließlich nach zermürbenden Kriegsjahren und des einzigen Freundes gewaltsamen Todes selbst buchstäblich in der Gosse landet – das hatte Format. Genauso wie seine standhafte Weigerung, der englischen Krone zu Lebzeiten zu entsagen. Weiterlesen →
Wehrt Euch!
Der Dokumentarfilm, der am Weltumwelttag im Filmmuseum gezeigt wurde, beginnt mit idyllischen Bildern: Ein kleiner Ort in Südtirol, wie mit Holzbauklötzchen gebaut, liegt in einem Tal, umringt von schneebedeckten Bergen, ein smaragdgrüner See ist inklusive. Weiterlesen →
Choreografie als Widerstand
Wie vielfältig das inhaltliche und stilistische Spektrum der 29. Potsdamer Tanztage war, zeigten auch zwei Inszenierungen des Abschlusswochenendes: Die südkoreanische Produktion "Let me change your name", die im Nikolaisaal zu sehen war und das kanadische Solostück "Running Piece", das im T‑Werk zur Aufführung kam. Weiterlesen →
Robben, Vögel und Roboter
Unglaublich, zu welchen Bewegungen ein menschlicher Körper fähig ist. In "Lento e Largo", das seine Deutschlandpremiere bei den 29. Potsdamer Tanztagen feierte, liegen fünf Performer wie prustende Robben an Land, staksen wie kichernde Großvögel durch einen Urwald oder gleiten animalisch-elegant durchs Wasserbecken. Weiterlesen →
Spielen und Kämpfen
Auf den ersten Blick hatten die beiden Inszenierungen am 5. Tag der Potsdamer Tanztage nicht viel gemeinsam. Thomas Hauerts "How to proceed" ("Vorangehen"), das anlässlich des 20-jährigen Bestehens seiner Company ZOO entstand, untersucht den künstlerischen Schaffens- und die damit verbundenen sozialen Prozesse. Und Yasmeen Godders "Demonstrate Restraint" ("Zurückhaltung demonstrieren") ist eine Auseinandersetzung mit ihrer Heimat Israel und der ambivalenten persönlichen Haltung des Eingreifen Wollens und des immer wieder davor Zurückschreckens. Weiterlesen →
Kurze Formen
Es war großartig, wie Lia Rodrigues in "Formas Breves" die Ideen Oskar Schlemmers am zweiten Tag der 29. Potsdamer Tanztage konsequent in zeitgenössischen modernen Tanz übersetzte. Sie brauchte dazu keine ausladenden geometrischen Kostüme, sondern ausschließlich sehr unterschiedliche (nackte) Körper, wechselndes Licht und transparentes Klebeband. Weiterlesen →
Den Moment erfahren
"Ich bin Lily und möchte gern für Euch tanzen", sagt die schlanke Frau mit den lächelnden Augen zu einer Gruppe Vierjähriger, die sie vorher noch nie gesehen hat. Die Niederländerin Lily Kiara war einen Tag vor der offiziellen Eröffnung der Potsdamer Tanztage in der Potsdamer Kita Königskinder zu Gast und hat dort mit zwei Kindergruppen gearbeitet. Weiterlesen →
