"Solange es aus unserem Herzen kommt, können wir über alles und jeden schreiben." Elif Shafak
Die Welt steht Kopf
Acht Aufführungen in sechs Stunden – auch Unidram schien am Freitagabend in die Vor-Corona-Realität zurückgekehrt zu sein. Wie überhaupt der ganze Kulturstandort Schiffbauergasse, an dem an diesem kühlen Spätsommerabend an allen Ecken und Enden überwiegend junge Leute unterwegs und süchtig nach Begegnung und Unterhaltung waren. Was für ein Trubel. Und das deutliche Gefühl von "jetzt erst recht!" Weiterlesen →
Männer als Schöpfer
Zwei sehr unterschiedliche Materialien waren die hervorstechendsten Protagonisten des 3. Festivalabends von Unidram. Glas‑, Plastikflaschen und Bierdosen brachte der Soundperformer Laurent Bigot in "An unstable air" zum Klingen. Olivier de Sagazan hingegen benutzte jede Menge feuchten Lehm, um in "Hybridation" die Verschmelzung eines Paares zu versinnbildlichen. Weiterlesen →
Träume und Gnome im Zwielicht
Der zweite Unidram-Abend hätte (für mich) kein stärkeres Kontrastprogramm bieten können. Bereits um 18 Uhr betrat ich gespannt die szenische (Hör-)Installation "Nettles" der Schweizer Gruppe Trickster‑P. Weiterlesen →
Kunst ist schön …
Die Bühne: ein Schlachtfeld. Und vier verschwitzte und verklebte, bekleckerte und erschöpfte Performer:innen badeten im minutenlangen Beifall des Publikums, den dieses für das Eröffnungsstück des Unidram-Festivals spendete. Nicht nur, weil es augenscheinlich begeistert war, sondern weil es endlich wieder möglich ist, gemeinsam – in geschlossenen Räumen – Beifall zu klatschen. Weiterlesen →
Sehend hoffen und widerstehen!
Das Bühnenbild ist düster: Schwarze Bretterwände sind im Halbkreis angeordnet, in dessen Mitte sich ein hohes Holzpodest befindet. Ist es ein Schiff oder ein Galgen? Wer wird es steuern, wer daran hängen? Gleich zu Beginn zieht ein Mann eine Karre, auf der zusammengekrümmt eine menschliche Figur liegt. Und ein Anderer weist gebieterisch den Zaudernden an, den auf dem Karren Liegenden an den Felsen zu schmieden. Weiterlesen →
Nicht(s) für die Ewigkeit
Wann haben Sie zuletzt Gedichte gelesen, rezitiert oder gar selbst verfasst? Diese scheinen, wie (künstlerische) Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen, so ziemlich aus der Mode gekommen zu sein. Das theater 89 hat während der Pandemie 2021 einen Balladen- und Liederabend kreiert, mit dem es jetzt während der 8. Schirrhofnächte in Potsdam gastierte. Weiterlesen →
Zurück ins Leben
Momentan kommen einem die zurückliegenden 15 Monate im Angesicht der Sommersonne wie ein längst vergangener nächtlicher Albtraum vor. Mit einem solchen beginnt auch die Inszenierung "Der geheime Garten", die die Tanzakademie Marita Erxleben trotz Corona wie jedes Jahr zu Ferienbeginn auf die Bühne stellte. Weiterlesen →
Lob der Entschleunigung
Auch leere Theater haben eine besondere Anziehungskraft. Diese ist deutlich zu spüren, wenn man sich den Film "Kunstpause" vom Künstlerkollektiv KOMBINAT anschaut, der noch bis 20. Juni im Potsdamer KunstRaum zu sehen ist. In einem Corona konformen Zweisitzer-Kino, versteht sich.
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Worte ins Dunkel sprechen
Schade, dass man immer noch nicht im Foyer des T‑Werkes warten konnte. Denn anstatt bei der Langen Nacht der freien Theater endlich wieder Bekannten grüßend zuzunicken, kurz mit Freunden zu plaudern oder vorher noch etwas an der Bar zu trinken, saß ich allein vor dem heimischen Bildschirm. Weiterlesen →
Weiter tanzen!
Als im Wendewinter 1989/90 junge Kreative ein verlassenes Fabrikgebäude in der Potsdamer Innenstadt besetzten, ahnten sie nicht, dass sie damit den Grundstein für eine inzwischen 30-jährige Erfolgsgeschichte legten. Damals entstanden im Schatten der politischen Wende erste Strukturen von freien Theatern in Brandenburg. Und so wurde im April 1991 auch der Verein fabrik Potsdam e. V. gegründet, dessen Aushängeschild nach wie vor die Potsdamer Tanztage sind, die sich im vergangenen Jahr ebenfalls zum 30. Mal jährten. Weiterlesen →
